Ich kenne beide: Unternehmen, die jedes halbe Jahr ein Redesign + Relaunch durchführen lassen und die, die noch immer die erste Website von vor 15 Jahren haben.
Es ist natürlich sehr ökonomisch, wenn die Zeit zwischen den Redesigns so groß wie möglich ist.
In diesem Artikel zeige ich dir Faktoren auf, wie du die Dauer bis zu deinem nächsten Redesign sinnvoll hinauszögern kannst.
Außerdem wartet am Ende des Artikels eine praxisnahe Schritt-für-Schritt Anleitung: Das Website Redesign Cheat Sheet! Selbstverständlich kostenlos!
Dieser Begriff besteht aus „Re“ und „Design“. D.h. bei einem Redesign wird das bisherige Design überarbeitet; wieder neu gestaltet.
Genauso können die Inhalte einer Website überarbeitet werden. Oftmals werden für die Besucher neue Inhalte bereitgestellt.
Nachdem das neue Design implementiert wurde, folgt dann der Relaunch. Die Website wird also wieder veröffentlicht.
In gewissen Zeitabständen kann ein Website Redesign sinnvoll sein. Beide Extreme sind sinnlos. Weder halbjährlich noch alle 15 Jahre macht ein Redesign einer Website Sinn.
Die Häufigkeit hängt von verschiedenen Faktoren ab:
Angenommen, es wurde ein zeitloses Design implementiert.
Die Unternehmenswerte verändern sich nicht. Das Unternehmen führt außerdem keine Neuausrichtung oder Rebranding durch.
Die Technik der Website wurde robust aufgebaut.
In diesem Fall könnte wahrscheinlich die Website 10 Jahre lang aktiv bleiben.
Der erste Schwachpunkt ist dann meistens die Technik der Seite. 10 Jahre im Web sind wie 30 Jahre in der Realität. Das Internet ist extrem volatil und Veränderungen finden in hoher Geschwindigkeit statt.
Es müssen dann also als erstes meistens Updates gefahren werden. Sonst haben Besucher mit den neusten Technik Standards Probleme die Website zu nutzen.
Meistens sind Optimierungen bis dato ebenfalls längst überfällig. Momentan macht es nicht viel aus, wenn man seine Website für die Voice Search optimiert. In 10 Jahren wird dies aber längst überfällig sein.
Abbildung 1: Als erstes treten Technik Probleme auf. Also z.B. Probleme mit dem Content Management System. Updates sind daher mittelfristig notwendig. Wenn ein zeitloses Design und kluge Struktur gewählt wurde, treten diese Probleme erst in ferner Zukunft auf (wenn überhaupt).
Wahrscheinlich möchtest du auch, dass dein neues Design so lange wie möglich up-to-date bleibt. Die Nutzer deiner Webseite sollen so lange wie möglich ein gutes Nutzungserlebnis haben.
Außerdem aus wirtschaftlicher Sicht: Das nächste Redesign soll so schnell erstmal nicht kommen. So spart man kosten.
Deine neue Webseite sollte zudem mindestens so erfolgreich wie die alte sein. Achte daher auf folgende Tipps:
Manchmal ist eine Neuausrichtung von Nöten. Dann ist die Überarbeitung des Designs unvermeidlich und sogar sehr sinnvoll. Denn mit verändertem Erscheinungsbild signalisiert man dem Nutzer, dass sich etwas geändert hast.
Wenn du also dein Produkt- oder Dienstleistungsportfolio veränderst, denke über ein Redesign nach.
Wenn sich die Unternehmenswerte verändern, denke über ein Redesign nach.
Das scheint jetzt trivial und offensichtlich, ich erwähne diesen Punkt jedoch nicht ohne Grund. Oftmals wird der Hauptgrund für das Redesign am Ende überhaupt nicht adressiert. Man verliert sich komplett in Nebensächlichkeiten.
Ein häufiger Grund für ein Redesign ist z.B., dass man sich neu ausrichten möchte. Hier muss man sich besonders auf die Appellebene und Sachebene konzentrieren. Also die Botschaften und Inhalte, die man vermittelt.
Bei einer Neuausrichtung wechseln schließlich die Angebote und Schwerpunkte des Unternehmens. Das muss sich im Redesign widerspiegeln.
Wenn man sich nun ausschließlich auf die Ästhetik fokussiert erfüllt das Redesign nicht den ursprünglichen Anforderungen. Das passiert leider sehr oft.
Deshalb: Behalte immer den ursprünglichen Grund im Hinterkopf und kommuniziere ihn an deinen Designer. Im gesamten Projekt darf das große ganze nicht aus den Augen verloren werden.
Veraltetes Design – das ist der Hauptgrund wieso das Projekt Relaunch durchgeführt wird.
Dann liegt es nahe, dass man die nächste Website möglichst zeitlos gestaltet. So wird sich der nächste Redesign lange hinauszögern.
Wenn man zeitlose Designs anstrebt heißt es nicht, dass man sich jeglichen Trends entsagen muss. Man muss lediglich die Essenz eines Webdesign Trends herausarbeiten.
In meinem Webdesign Trends 2020 Artikel habe ich Typografische Layouts mit gedeckten Farben als zeitloses Design angeführt.
Oftmals sollen neue Inhalte zum bestehenden Angebot einer Website hinzukommen. Wenn man die zusätzlichen Seiten nicht einfach „anbauen“ kann, hilft nur ein Relaunch der Website.
Es ist also zu empfehlen, das man gleich darauf achtet, dass die Struktur der Website erweiterbar ist.
Das gilt besonders für die Informationsarchitektur.
Hier stellt sich meistens die Frage nach dem geeigneten Content Management System (CMS). Das CMS muss zu den langfristigen Zielen und zur Online Strategie deines Unternehmen passen.
Die Software muss auch noch in Zukunft funktionieren. Sie muss also weiter unterstützt und an aktuelle Webstandards angepasst werden.
Populäre CMS sind z.B. Wordpress, Neos oder Drupal. Ich empfehle dir mein Artikel in dem ich Content Management Systeme vorstelle. Das könnte dir eine Grundlage für die Entscheidung bieten.
Verständlicherweise möchtest du nicht dein gutes Google Ranking verlieren. Ich empfehle dir:
Wenn die URLs für deine Seiten verändert werden müssen sie neu indexiert werden. Es ist dann fraglich ob die Webseite das selbe Google Ranking besitzt.
Das selbe gilt für komplette Domainwechsel. Wenn man dies nicht in der Search Console anmerkt verliert man Domain Authority, die man sich mühsam Über die Zeit aufgebaut hat.
Informiere deine Kunden per Newsletter. Aktiviere all deine Marketing Kanäle um die neue Website möglichst vielen Kunden auszusetzen.
Bei interaktiven Seiten, die ein wirkliches digitales Erlebnis bieten kann deine Seite viral gehen.
In jedem Fall haben deine Kunden einen guten Grund, die neue Webseite zu besuchen. Du rufst dich ihnen ins Gedächtnis.
Vom Marketing Standpunkt macht es Sinn, weitere Anreize zu schaffen.
Beispiel: wenn du ein Einzelhandelsgeschäft hast, kannst du ein Rabatt anbieten wenn Kunden deine neue Seite besuchen und sich in deinen Newsletter eintragen.
Behalte diese Tipps im Hinterkopf wenn du oder ein Designer den Relaunch durchführt:
Verliere dich nicht zu sehr im Webdesign, sondern behalte das große Ganze im Blick.
Bei der Rekrutierung von externen achte darauf, dass dein Designer das große Ganze im Blick hält!
Was denkst du?