Web Fonts Lizenzierungen nach dem Modell „Pay as You Go“ sind nicht fair gestaltet. Jedenfalls sind sie kundenunfreundlich.
Sehr verbreitet ist das Modell, dass man Prepaid nach der Anzahl der Seitenaufrufe bezahlt. Man zahlt beispielsweise für 1000 Seitenaufrufe; wenn meine Seite dann 1000 mal aufgerufen wurde, zahle ich nochmal (und nochmal...). Das nennt sich „Pay as You Go“.
Das ist für die vertreibende Firma höchst profitabel, objektiv gesehen jedoch völlig lächerlich und kundenunfreundlich. Und du solltest so einen Deal erst recht nicht eingehen!
Für das Print Medium hat man schließlich auch kein Pay As You Go. Wenn ich eine Reklame für die örtliche Plakatwand drucken lasse, dann zahle ich auch nur einmal für die Lizenz. Und nicht nach der Anzahl der Blicke.
Außer eben im Web, zum Vorteil der vertreibenden Firma hat man hier einen Weg gefunden die neuerfasste Transaktion zu monetarisieren. Und somit dem Kunden möglichst viel Geld aus der Tasche zu ziehen.
Damit dieses System funktioniert, müssen die Seitenbesucher getrackt werden. Das rechtfertigt dann natürlich auch, dass die Ladegeschwindigkeit verschlechtert wird.
Abbildung 1: Bei Myfonts (Monotype) zahlt man pro 250.000 Seitenaufrufe 300€. Amüsant anzumerken sind die anderen Lizenztypen. Für einen Server zahlt man beispielsweise pro CPU Kern. Diese Logik muss mir Monotype mal erklären.
Durch das Tracking und die Transparenz der digitalen Technologien gibt es eine neue Möglichkeit, mehr Gewinn aus dem einzelnen Kunden herauszuziehen.
Deine Alternativen sind:
Monotype tritt in verschiedenen Identitäten auf:
Das sind unterschiedliche Websites, alle gehören jedoch zu Monotype. Bei allen gibt es das kundenunfreundliche Lizenzmodell.
Das Problem an Monotype ist, dass sie verdammt viel Marktanteile haben. Deshalb können sie sich auch erlauben, das maximale an Geld aus ihren Kunden herauspressen. Und genau deswegen ist es auch so schwierig sie in der Welt der Premium Fonts zu vermeiden.
Viele populäre und qualitativ hochwertige Schriften sind (leider) bei Monotype untergebracht.
Ich würde dir jedoch trotzdem empfehlen, Monotype zu meiden und stattdessen Nischen- oder kleine Fontanbieter zu unterstützen.
Neben dem Monopol Monotype gibt es natürlich auch die „Guten“.
Ich würde dir beispielsweise Swiss Typefaces ans Herz legen. Deren Lizenzmodell ist absolut kundenfreundlich. Man kann die Schrift sogar vorher ausprobieren. Du kannst sie herunterladen und probeweise in dein Projekt einfügen.
Die Schriften sind absolut hochwertig und besitzen viele verschiedene Versionen und Schriftschnitte. Hierfür lohnt es sich Geld auszugeben.
Generell kann ich dir kleine und unabhängige Typefoundries empfehlen. Die Fonts sind meistens hochwertig, einzigartiger und seltener wie die Klassiker von Monotype. Und das Font Licensing ist für dich sehr angenehm!
Das Kosten bei kleinen unabhängigen Typefoundries basieren auf dem Wert, die die Schrift dem Unternehmen liefert. Nach diesem Prinzip müssen Konzerne die hunderttausende an Usern auf ihrer Seite ziehen, mehr zahlen wie Kleinunternehmen (Pay per View).
Die Kosten für Fonts sind außerdem einmalig, sie lassen sich selber hosten und vorher kostenlos ausprobieren. Good stuff!
Hier eine Liste von unabhängigen Typefoundries, die qualitativ hochwertige und einzigartige Premium Fonts vertreiben:
Das ist natürlich ein no-brainer. Google Fonts ist der prominenteste Vertreter. Alle Schriften auf Google Fonts sind frei verfügbar. Auch für kommerzielle Zwecke. Google Webfonts stehen sogar zum download bereit. Du kannst sie also selber hosten.
Die Auswahl ist absolut immens. Zu den besten Google Fonts gehören Roboto, Montserrat, Playfair Display und Open Sans.
Die Qualität variiert hier von Schrift zu Schrift. Ich empfehle dir hier einen Artikel zu den besten kostenlosen Web Fonts.
Wer sowieso ein Adobe Creative Cloud Abonnement hat, dem kann ich auch Adobe Fonts empfehlen. Hier gibt es ebenfalls eine riesige Auswahl von Premium Fonts. Davon lege ich euch Proxima Nova ans Herz.
Manchmal reichen kostenlose Webfonts nicht. Wenn du dein Design primär auf Typografie basiert, dann muss es vielleicht eine besondere Schrift sein. Hier empfehle ich dann jedoch unabhängige und kleinen Schrift Anbieter.
Web Safe Fonts sind die Standard Schriften der jeweiligen Browser.
Arial ist davon am meisten verbreitet. Der Vorteil ist, dass keine externen Schriften geladen werden müssen. Das reduziert die Ladezeit.
Dieser Weg ist natürlich nicht immer optimal, da du weniger Kontrolle über das Erscheinungsbild hast.
Du hast gar keine Kontrolle über die Typografie. Das Schriftbild hängt vom jeweiligen Browser und Betriebssystem des Nutzers ab.
Wenn dir Konsistenz und Einheitlichkeit wichtig ist, dann sind Web Safe Fonts keine Option für dich.
Was denkst du?