Die zahlreichen Berufsbezeichnungen im Web Bereich können sehr verwirren. Besonders weil die Trennschärfe zwischen den Berufen immer mehr verloren geht.
UX Design beschäftigt sich mit Benutzererfahrung. UX Designer stellen also beim Designprozess den Nutzer in den Mittelpunkt. Ist also Webdesignern und UI Designern der Nutzer komplett egal? Nein, natürlich nicht. Auch sie haben den Nutzer im Hinterkopf. Vielmehr unterscheidet sich der Blickwinkel der einzelnen Berufsbezeichnungen. Web-/UX- und UI Designer haben andere Ansätze zum Lösen von Problemen. Ihre Schwerpunkte unterscheiden sich.
Dieser Artikel ist für alle, die eine Website gestalten lassen wollen aber nicht wissen was nun das Richtige ist. Dieser Artikel ist ein Sammelsurium von Berufsbezeichnungen aus den Bereichen Web und Design. Folgende Berufsbezeichnungen werden thematisiert:
Die Liste wird regelmäßig aktualisiert.
Der Begriff der User Experience (UX) kann man am besten als Nutzungserlebnis ins Deutsche übersetzen. Nutzungserlebnis deutet schon auf den Nutzer. UX Designer stellen nämlich den User in den Mittelpunkt.
Die ISO-Norm-9241210 sagt: UX umfasst „alle Aspekte der Erfahrung eines Nutzers bei der Interaktion mit einem Produkt, Dienst, einer Umgebung oder Einrichtung“.
Bei der Benutzung eines Produkts oder Service spielen also alle Wahrnehmungen und Reaktionen eine Rolle.
Wen du ein ganzheitliches Website Redesign anstrebst, ist der UX Designer die beste Wahl. Alle 4 Ebenen der Website-Kommunikation – Inhaltsebene, Ebene der Selbstkundgabe, Beziehungseben und Appellebene – werden hier bearbeitet.
Um eine optimale User Experience zu erschaffen, muss also mithilfe von Gestaltung und Funktionalität der Nutzer emotional angesprochen werden. Der User soll nicht nur reibungslos zum Ziel kommen, sondern auch positive Gefühle (z.B.: Spaß, Freude) empfinden.
Im UX Design wird der Web Accessibility einen großen Stellenwert bemessen.
Abbildung 1: Disziplinen der User Experience.
Wie man in Abbildung 1 erkennen kann, ist die Usability nur eine Teildisziplin der User Experience.
Abbildung 2: Die User Experience befasst sich mit allen Aspekten des Kundenerlebnisses. Also während der Benutzung, aber auch davor und danach. Usability beschränkt sich lediglich auf den Teil der eigentlichen Benutzung.
Die Usability einer Website kann sehr gut sein, die insgesamt User Experience kann trotzdem schlecht ausfallen.
Wenn ich beispielsweise ein nach einem Pullover suche, habe ich gewisse Erwartungen und Erfahrungen. Ich weiß, dass ich einfach bei einem Onlineshop einen Pullover bestellen kann und dieser meist am gleichen Tag versandt wird. Somit erhalte ich ihn zügig nach Bestellung. Das ist eine Erfahrung meinerseits. Meine Erwartung könnte sein, dass ich meinen Artikel unversehrt haben möchte. Wenn ich nun auf meine Ware 2 Wochen warten muss oder der Artikel beschädigt geliefert wird, resultiert das in einer schlechten User Experience. Da die Website und der Bestellvorgangs noch so intuitiv sein, das insgesamt Erlebnis ist trotzdem miserabel.
UX Writing ist ein junges Feld in der User Experience. Trotzdem besitzt es mittlerweile eine große Relevanz. UX Copywriter schreiben Web Texte, die sich am Kunden und der Anwendung orientieren.
Gute Texte sind essentiell für eine Website. Die Leute besuchen schließlich wegen des Contents deine Seite. Daher würde ich als Seitenbetreiber als erstes in gute Texte investieren.
Ich empfehle dir, selber die Grundlagen des UX Copywritings zu lernen. Ich gebe selber mein Wissen über das UX Writing weiter, daher liste ich dir hier meine Artikel zum Thema auf:
Webdesign kennt wahrscheinlich jeder. Das liegt mitunter daran, dass es Webdesigner seit den Anfängen des Internets gibt. Die Anforderungen haben sich jedoch im Laufe der Zeit verändert.
Webdesigner gestalten Internetseiten. Heute ist das aber wesentlich zu einfach. Modernes Webdesign strebt natürlich ästhetisch ansprechende Sites an, die einen gewissen Wiedererkennungswert haben. Suchmaschinenoptimierung und Ladegeschwindigkeit spielen aber auch im Webdesign eine Rolle. Auch Webdesigner versuchen möglichst einfach zu bedienende Webseiten zu entwerfen.
Heutzutage haben die meisten Webdesigner mindestens ein grundsätzliches Verständnis von der Front-End Entwicklung (HTML, CSS und JavaScript). Das ist auch gut so, denn ohne Verständnis der Umsetzung ist es schwierig Oberflächen zu designen.
„A designer who does not write html and css is not designing for the web, but drawing pictures“
Im optimal Fall können sie selber die entworfene Site umsetzen. Auch wenn ich das Konzept der Eierlegenden Wollmilchsau problematisch finde, ist das etwas wonach viele schauen: ein Designer der auch gleichzeitig Developer ist.
Übrigens: wenn du mehr über die Webdesign Trends 2020 erfahren möchtest, habe ich dafür einen Artikel geschrieben.
Im Webdesign soll das Design den Wert der Seite und der angebotenen Produkte repräsentieren. Im UX Design soll das Design die Bedürfnisse und Wünsche der Benutzer repräsentieren.
Der Unterschied liegt also in der Ausrichtung:
Randnotiz: Webdesigner gestalten nur Internetseiten. Das Einsatzgebiet von UX Designer ist jedoch wesentlich größer. UX Designer kommen bei allen Produkten zum Einsatz, die mit Nutzern interagieren. Das können also auch teils physische Produkte sein, Beispiel: Armaturenbrett im Auto.
„UI“ steht für User Interface; übersetzt heißt das: Nutzeroberfläche. UI Designer gestalten also Nutzeroberflächen.
UI Design beschäftigt primär mit der Steuerung, die User für die Interaktion mit einer Website oder App verwenden. Beispiele: Schaltflächen und Gestensteuerungen.
Webdesigner entwerfen ausschließlich Oberflächen für das Web.
UI Designer gestalten dabei jegliche Nutzeroberflächen. Das können also auch Apps oder andere Programme sein. Dann gibt es noch die physischen Oberflächen, die auch von UI Designern gestaltet werden.
Man kann also sagen:
Jetzt wird die Trennlinie ganz unscharf. UX und UI Design sind eng verbunden.
Du wirst niemals einen UI Designer finden, der nichts von UX versteht.
Genauso wirst du selten einen UX Designer finden, der nichts von UI Design versteht. Eine Trennung macht also keinen Sinn.
Beim Interaction Design geht es um die Gestaltung der Benutzerführung.
Genauer gesagt um das Design der Interaktionen zwischen dem Benutzer und dem interaktiven System.
Auch Interaction Designer konzentrieren sich auf die Barrierefreiheit. Besonders auf die Barrierefreiheit von Animationen und anderen Interaktionen
Nutzer sollten möglichst mühelos ihr Ziel erreichen.
Interaction Designer arbeiten also daran, die Usability eines interaktiven Systems zu verbessern
Abbildung 3: Skillset eines Full Stack Designers
Full Stack Designer beherrschen die Grundlagen der Front-End Entwicklung, Webdesign, UX-/UI Design und Interaktionsdesign. Theoretisch kann der Full Stack Designer also alles. In der Praxis kann das jedoch suboptimal sein. Wer jedoch alles kann, beherrscht nichts so richtig gut.
In Teams aus Spezialisten kann ein Full Stack Designer eine sehr gute Ergänzung sein, da er Verständnis in allen Bereichen mitbringt. Somit kann er zwischen den Fachbereichen moderieren. Alleine fehlt es dem Full Stack Designer aber an der nötigen Tiefe.
Front-End Entwickler setzen das Design mit den dazugehörenden Funktionen um. Front-End Entwickler beherrschen mindestens HTML, CSS und JavaScript. Darüber hinaus gibt es noch viele andere Tools, wie z.B. Bibliotheken und Frameworks. Je nach Spezialisierung beherrschen Front-End Entwickler diese.
Content Management Systeme sollten auch im Repertoire eines Front-End Entwicklers sein.
Diese Skills sollten Front-End Entwickler beherrschen:
Diese Skills sind eine sinnvolle Addition :
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